Zum Inhalt springen
Startseite » Die besten pflanzlichen Wirkstoffe gegen Verdauungsbeschwerden

Die besten pflanzlichen Wirkstoffe gegen Verdauungsbeschwerden

Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sind unter den Deutschen weit verbreitet. Schätzungsweise 69 Prozent aller Bundesbürger leiden Umfragen zufolge gelegentlich unter Verdauungsbeschwerden. Häufig gerät der Magen-Darm-Trakt aufgrund von falscher Ernährung oder Bewegungsmangel aus dem Gleichgewicht. Unterstützend zu einer gesunden Lebensweise können verdauungsfördernde pflanzliche Wirkstoffe helfen, die Verdauungsorgane zu unterstützen.

Ursachen und Symptome der häufigsten Verdauungsbeschwerden

Das den Bauchraum ausfüllende menschliche Verdauungssystem erbringt jeden Tag Höchstleistungen. Es teilt die Nahrung in einzelne Bestandteile auf, um sie besser verwerten zu können. Gleichzeitig versorgt der Magen-Darm-Trakt den Körper mit lebenswichtigen Nährstoffen. Die übrigen, unverwertbaren Bestandteile werden über den Darm ausgeschieden. Gerät das sensible System einmal aus der Balance, kommen dafür unterschiedliche Ursachen in Betracht. Falsche Essgewohnheiten und Stoffwechselerkrankungen belasten den empfindlichen Magen-Darm-Kreislauf ebenso wie psychischer Stress oder bestimmte Medikamente.

Zu den häufigsten Symptomen der Verdauungsbeschwerden gehören Darmkrämpfe und Blähungen. Sie treten intervallartig in Form von ziehenden oder krampfartigen Schmerzen im Unterbauch auf.  Oftmals entstehen diese Blähungen nach dem Verzehr schwer verdaulicher Speisen. Sobald zu viel Gas im Dickdarm verbleibt, bläht sich die Darmwand unangenehm auf. Seitens der Therapie gibt es nicht nur entblähende Medikamente, sondern auch wirkungsvolle pflanzliche Naturheilmittel. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe liegen geschnitten, pulverisiert oder in Form eines Trockenextraktes vor.

Die Artischocke als pflanzliches Wundermittel lindert Völlegefühl und Blähungen

Nicht nur Köche wissen um die positiven Eigenschaften der vielseitigen Artischocke. Auch die Heilkunde baut seit vielen Jahrzehnten auf die appetit- und verdauungsfördernden Effekte der traditionellen Heilpflanze. Arzneilich wirksam sind ausschließlich die am Stängel der 1,5 Meter hohen Pflanzen befindlichen Blätter. Sie enthalten einen hohen Anteil an Flavonoiden, CaffeoylchinasäureAbkömmlingen und Bitterstoffen.

Oftmals werden die heilsamen Artischocken-Blätter zerkleinert als Tee oder Saft verabreicht. Eine Alternative zum Verzehr der gekochten Artischocken-Blätter ist die Einnahme pflanzlicher Dragees. Experten und Ärzte raten zu einer täglichen Dosis von zwei Tabletten. Diese sind unzerkaut mit der Mahlzeit und ausreichend Flüssigkeit – idealerweise zu einem Glas Wasser – einzunehmen.

Die Bitterstoffe der  Artischocke regen den Magensäurefluss an, wodurch der Appetit wächst. Die Flavonoide und Kaffeesäuren steigern die Galleproduktion. Durch die erhöhte Menge an Gallensäure werden viele Magen-Darm-Bereiche positiv stimuliert:

  • Fette können leichter verdaut werden, wodurch das Völlegefühl nach der Nahrungsaufnahme zurückgeht.
  • Da der Cholesterinspiegel sinkt, verbessern sich die Blutfettwerte. Gleichwohl lösen sich bestehende Ablagerungen, die sich an den Wänden der Blutgefäße gebildet haben, leichter auf.
  • Gesunde Blutfettwerte haben einen Einfluss auf die Leber. Die damit verbundenen bioaktiven Inhaltsstoffe helfen dem lebenswichtigen Organ, sich zu regenerieren. Selbst nach einer folgeschweren Medikamenteneinnahme oder Alkoholabhängigkeit kann die Leber dank der heilenden Kraft der Artischocke entgiften.
  • Die Extrakte der Blätter helfen, indem sie die Verdauung anregen, gegen akutes oder wiederkehrendes Sodbrennen.
  • Eine weitere positive Wirkungsweise kommt durch die Antioxidantien zustande. Die in der Artischocke vorkommenden Fla­vo­no­ide bekämpfen auf natürliche Weise die zellschädlichen freien Radikale. Hierdurch bleiben die Zellen gesund, infolgedessen der menschliche Körper resistenter und widerstandsfähiger gegenüber Keimen und Krankheitserregern ist.

Die vielen löslichen Ballaststoffe der Artischocke sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.

Die Extrakte der wichtigen Heilpflanze werden ebenso für die gesunde Artischocken-Diät verwendet. Hierbei handelt es sich um eine Diät-Form mit dem Ziel, die Körperfunktionen zurück ins Gleichgewicht zu bringen. In der kurzen Detox-Auszeit enthalten alle Hauptmahlzeiten entweder eine reine Artischocke oder deren Extrakte. Morgens verspricht ein vitaminreicher Smoothie mit einer gekochten Artischocke einen guten Start in den Tag. Mittags könnte eine Artischocke mit Tomatensalsa auf dem Speiseplan stehen. Abends empfiehlt sich eine leichte Mahlzeit wie etwa eine Artischocken-Suppe.

Süßwurzel, Ingwer, Kamille und Kümmel helfen bei Sodbrennen

Zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden zählt das Sodbrennen. Das saure Aufstoßen kommt entweder durch zu viel Magensäure oder einem durchlässigen Mageneingang zustande. Die überschüssige Magensäure steigt bis in die Speiseröhre auf und reizt diese. Der aufsteigende saure Mageninhalt in der Speiseröhre führt nicht selten zum Würgen oder Erbrechen. Übergewichtige Menschen und Schwangere sind häufig von dieser Art der Verdauungsbeschwerde betroffen.

Treten die Beschwerden akut und plötzlich auf, ist schnelle Hilfe vonnöten. Hierfür kommen unterschiedliche Heilpflanzen infrage. Ihren Inhaltsstoffen gemein ist, dass sie krampflösend und beruhigend wirken.

Kamille Die Inhaltsstoffe der Kamille beruhigen die angespannte Magen-Darm-Muskulatur. Gleichzeitig hilft die entzündungshemmende Wirkung den gereizten Schleimhäuten bei der Regeneration.
Ingwer Der Wurzelstock der Ingwer ist ein beliebtes pflanzliches Mittel bei Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen. Die ätherischen Öle und nichtflüchtigen Scharfstoffe fördern den Gallefluss und verbessern die Darmbeweglichkeit.
Kümmel Kümmelfrüchte verbessern die Verdauung, indem sie Krämpfe lösen und Blähungen lindern.
Süßwurzel Untrennbar mit der Süßholzwurzel verbunden ist die Herstellung von Lakritz. Doch das Ausgangsmaterial für die beliebte Süßigkeit hat gleichsam einen krampflösenden Effekt, welcher der aufsteigenden Magensäure entgegenwirkt.  Bei säurebedingten Magenbeschwerden und entzündeten Schleimhäuten lässt sich die Süßholzwurzel als Tee, Saft oder in Kapselform verabreichen.

 

Die geballte Kraft der verschiedenen Heilpflanzen, die ihre Wirkungsweisen gegenseitig unterstützen, steckt in bewährten Teemischungen. Während eine Kamille-Eibisch-Malve-Zusammensetzung den Magen beruhigt, verbessert ein Fenchel-Anis-Kümmel-Tee schwangerschaftsbedingtes Sodbrennen und Übelkeit. Idealerweise wird der gemischte Tee zwei bis dreimal täglich schluckweise warm getrunken.

Gerbstoffe der Mariendistel helfen bei akutem und chronischem Durchfall

Am wichtigsten bei akutem Durchfall ist der zügige Ausgleich der verlorenen Flüssigkeit. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft dem Körper, schnell wieder zu Kräften zu kommen. Daneben gibt es eine Reihe bewährter pflanzlicher Hausmittel, die schnelle Linderung verschaffen. Diesbezüglich empfehlen sich vor allem Tees und Extrakte, die reich an Gerbstoffen sind.

Mariendisteln: Sowohl die Gerbstoffe, als auch das Silymarin, wirken sich im Magen-Darm-Trakt entzündungshemmend aus. Hierdurch erschweren es die weltweit verbreiteten Mariendisteln Bakterien und Pilzen, in das Gewebe der Darmschleimhaut einzudringen und dort Entzündung hervorzurufen.

Johanniskraut: Auch das Johanniskraut ist als bewährtes Naturmittel gegen Durchfall und Verdauungsbeschwerden anzusehen. Die Heilpflanze beruhigt die in Mitleidenschaft gezogenen Organe:  Ihre Gerbstoffe lassen auftretende Entzündungen zurückgehen, wobei sie gleichzeitig die angegriffenen Schleimhäute schonen.

Nach etwa 15 Minuten wirkt der schwarze Tee ideal gegen Durchfall. Zu dem Zeitpunkt haben die Teeblätter die Gerbstoffe komplett freigesetzt, wodurch der Geschmack bitterer ist als sonst.

Schwarzer Tee: Der schwarze Tee ist voller Gerbstoffe, welche die Flüssigkeiten im Darm an sich binden. Auf diese Weise geht der akute Durchfall unkompliziert und schnell zurück. Je länger der heiße schwarze Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe weist er auf. Zu beachten ist, dass kleine Kinder den schwarzen Tee nicht trinken dürfen. Schon kleinste Mengen des darin enthaltenen Koffeins rufen bei Kleinkindern unter Umständen Herzrasen, Bauchbeschwerden oder Kopfschmerzen hervor.

Pixabay.com © capri23auto (CC0 Creative Commons)

Pixabay.com © pexels (CC0 Creative Commons)

 

Click to rate this post!
[Total: 0 Average: 0]